In einem unfassbaren Spiel besiegen die Handballerinnen des TuS Schutterwald am Samstag den Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen mit 27:21(11:12). Damit verdichtet sich die Tabellenspitze der Oberliga weiter. Mit acht Minuspunkten führt die HSG weiterhin die Liga an, anschließend folgt der punktgleiche TSV Bönnigheim und nun auf dem dritten Platz die Schutterwälderinnen mit zehn Minuspunkten. Besonders bitter für die HSG: Mit einem Sieg in der Mörburghalle, hätte man den Aufstieg in die 3. Liga klargemacht.

„Wir haben den Gegner ins Tal der Tränen geschickt“, sagte TuS-Coach Jochen Baumann nach der Partie und sprach von einem „sensationelles Spiel der Mannschaft“.

Bereits vor der Partie mussten die Gastgeberinnen den ersten Schock verdauen. Beim Aufwärmen verletzte sich Kreisläuferin Elisa Oßwald schwer am Knie und wird voraussichtlich nicht nur für dieses Spiel ausfallen. „Elisa ist der TuS Schutterwald schlechthin. Diesen Schock musste die Mannschaft erst mal verdauen“, so Baumann.

Trotz allem konnte Schutterwald in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel gestalten. Die Nervosität führte auf beiden Seiten zu ungenauen Pässen und technischen Fehlern. Mit einem 11:12-Vorteil für Leinfelden-Echterdingen ging es in die Kabinen.

Die entscheidenden Szenen spielten sich in der zweiten Hälfte ab. Immer wieder konnten die Gäste durch ihr schnelles Spiel Lücken in die Abwehr der Schutterwälderinnen reißen und das langsame Rückzugsverhalten ausnutzen. Somit konnte die HSG ihren Vorsprung bis zur 38. Minute bei 16:14 halten. Dann begann sich die Partie zu drehen.

Durch einen starken Fünf-Tore-Lauf konnten die TuS-Damen das Spiel wenden, mit 19:16 in Führung gehen und die Gäste zur Auszeit zwingen. Die darauffolgende Umstellung der Abwehr und die damit einhergehende Manndeckung gegen die Schutterwälderin Selina Margull brachte die Gastgeberinnen dann noch einmal zum Schwitzen. Das bis dahin gut funktionierende Aufbauspiel fiel weg, weshalb das Schiedsrichtergespann immer öfter ein drohendes Zeitspiel anzeigen musste. Doch auch hierfür fanden die Damen des TuS immer wieder kreative Lösungen vor allem über Marie Lipps und Line Rieder. Auch die Abwehr konnte sich in dieser Phase steigern und die sehr gut aufgelegte Torfrau Viktoria Kimmig besser unterstützen. Über ein 25:19 konnte man somit den Heimsieg mit 27:21 perfekt machen - und das obwohl neben Torfrau Miriam Federau auch Lisa Imhoff und Alica Montano fehlten.

Am Samstag (17.30 Uhr) geht es nun zum Derby bei der SG Schenkenzell/Schiltach.
Derweil gaben die Schutterwälderinnen einen weiteren Neuzugang bekannt: Von der HSG Freiburg kommt die ehemalige Auswahlspielerin Nadine Czok, deren Mutter Beate bekanntlich kommende Saison Trainerin des TuS wird.

Schutterwald - Leinfelden/Echterdingen 27:21 (11:12)

Schutterwald: Kimmig; Derr 4, Hodapp 3, Oßwald, Ernst, Wilhelmi 1, E. Federau 1, Margull 6/1, Braunstein, Rieder 5/3, Ferber, Tischler, Lipps 7.